Eine Trauerrede richtet sich immer ganz individuell und persönlich auf die Persönlichkeit des Verstorbenen. Der Verstorbene soll als Persönlichkeit gewürdigt werden, dabei können Höhepunkte seines Lebens im Vordergrund stehen. Aber auch Erfolge und besondere persönliche Erfahrungen privat und beruflich sollten die herausragenden Charakteristika des Verstorbenen beschreiben.
Die Rede wird auch stark von der Beziehung zum Verstorbenen geprägt. Engste Angehörige und auch sehr gute Freunde können den Verstorbenen direkt ansprechen, andere Trauer-Redner werden eher in sachlicher Form über wesentliche Zahlen, Daten und Fakten sprechen.
Zunächst sollte der Redner Fragen klären und Daten sammeln, z. B. warum wurde der Verstorbene so sehr geschätzt? Welcher Verlust ist durch ihn entstanden? In diesem Zusammenhang sollten auch die Verbindungen zu Verwandten, Bekannten und Kollegen zu dem Verstorbenen aufgezeigt werden. Diese Fragen werden am besten mit den nächsten Angehörigen besprochen. Bei diesen Gesprächen sollte auch geklärt werden, was unbedingt erwähnt werden sollte.
Wie plant man eine solche Rede?
Als erstes müssen Sie klären, in welchem Rahmen die Rede gehalten werden soll.
Ist nur eine kleine Gruppe engster Verwandter anwesend, dann kann im Mittelpunkt der Rede mehr auf die Gefühle der Anwesenden eingegangen werden, Fakten treten dann in den Hintergrund.
Ist mit sehr vielen Trauernden zu rechnen, die meist nicht so viel Einzelheiten kennen, dann werden Lebensabläufe und Erlebnisse mit dem Verstorbenen dargestellt. Versuchen Sie zunächst, die Ziele, die Sie mit der Rede anstreben, aus der Sicht der Zuhörer für sich selbst zu formulieren:
- Was erwarten die meisten Zuhörer von mir?
- Welche Punkte sind für die nächsten Angehörigen wichtig und welche für Bekannte und Freunde?
- Wie lange soll meine Rede sein?
- Was kann ich an Wissen über den Verstorbenen voraussetzen?
- Welche Themen sollte ich besser nicht ansprechen, um nicht Gefühle von Anwesenden zu verletzen?
Am besten ist es, wenn Sie als Redner frei und flüssig sprechen können. Das bedeutet aber nicht, dass Sie ohne Vorbereitung auskommen. Ein Hilfsmittel zu Planung sind einzelne Karteikarten, die jeweils einen wichtigen Punkt stichwortartig festhalten. Auch ein Stichwortzettel, auf dem alle Punkte stehen, dient dazu, dass nichts Wesentliches vergessen wird. Wenn Sie nicht >frei sprechen können oder etwas unsicher sind, können Sie diese Hilfsmittel in der Hand halten und beim Vortrag benutzen.
Zum Abschluss der Rede versuchen Sie, den Verbliebenen Trost mit ganz persönlich gehaltenen Trauerworten zu spenden, die Ihnen persönlich besonders am Herzen liegen. Auf jeden Fall sollte man die Rede mehrfach erproben und ggf. einen kritischen Zuhörer mit einbeziehen. Muss die Rede im Freien vor eines größeren Gruppe gehalten werden, dann versuchen Sie bei der Probe, möglichst konstant laut und mit geringer Geschwindigkeit zu reden, da sonst z. B. der Wind oder Straßenlärm im Freien sehr störend wirken kann.